Bonjourno, wir sind zurück

Bonjourno ist der Podcast für alle, die guten Journalismus lieben. Tatjana & Olivia sprechen miteinander und mit Menschen aus der Branche: Welche Biografien gehören in Redaktionen? Welche Geschichten fehlen in der Themen-Konferenz? Wie sollten Gehälter aussehen? Wie sind Medienunternehmen erfolgreich? Welche Erfindungen eignen sich für den Journalismus? Und wie erreichen Journalist*innen damit zukünftig die Menschen? Kurzum: Wie geht richtig guter Journalismus? Wir haben jetzt auch eine brandneue Website: www.bonjourno.de 🥳 📸 Foto: Julius Gabele
Mona Ameziane

Mona Ameziane (WDR) – Wie fühlt es sich an, deinen Traumberuf gefunden zu haben?

Mona Amziane (@mona.ameziane auf Instagram) ist 27 Jahre alt und arbeitet als Moderatorin und Journalistin für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Beim Jugendsender 1Live vom WDR moderiert sie jeden Sonntagabend die Büchersendung 1Live Stories. Journalistin zu werden, war für Mona ein alternativloser Berufswunsch: Seit sie 13 war, schrieb sie für die Jugendseiten ihrer Stadtzeitung und wusste schon früh, dass sie in den Journalismus will. Wir sprechen mit ihr über ihren Weg, ihre Nische – nämlich die Bücher – und wodurch sich ihre Sendung von anderen Literaturformaten abhebt. Dass Literatur überhaupt zu ihrem Schwerpunkt wurde, war nicht geplant. Und doch: Im Oktober 2021 erscheint Monas erstes eigenes Buch. Unser Gespräch hat vor der Veröffentlichung der Buchvorschau stattgefunden - deswegen konnten wir inhaltlich nicht in der Tiefe darüber sprechen. Wer darüber mehr wissen will, findet z. B. auf Monas Instagram Kanal mehr Informationen und jede Menge Buchempfehlungen.

Isabell Beer (funk) – Wie wird man Investigativjournalistin?

Isabell Beer (@isabell_beer auf Twitter) ist 26 Jahre alt und arbeitet als Investigativjournalistin für funk. Ihr Spezialgebiet sind Investigativ- und Online-Undercover-Recherchen. Ihre ersten journalistischen Schritte ist Isabell allerdings ganz woanders gegangen: Volontiert hat sie beim Berliner Kurier – einer Zeitung, die für boulevardistischere Themen bekannt ist. Wie kommt man da zum Investigativjournalismus und können diese zwei journalistischen Welten überhaupt Schnittmengen haben? Darüber sprechen wir im Interview. Wir reden auch über vorherrschende Ungerechtigkeiten im Investigativjournalismus, der immer noch stark von Männern dominiert wird. Vor allem was die Bezahlung angeht. Ohne Blatt vor dem Mund berichtet Isabell uns von Rechercheaufträgen, die ihr finanzielle Schwierigkeiten bereitet haben und welchen Vorurteilen sie als junge Frau in der Branche ausgesetzt ist. Triggerwarnung: In dieser Folge thematisieren wir sexualisierte Gewalt, Kinderpornografie und psychische Beschwerden. Wir sprechen über die Hintergründe von Isabells Recherchen zu Incels und Voyeurismus und wie es ihr dabei erging, monatelang in diese Welten einzutauchen - teilweise undercover. Hier findet ihr die besprochenen Beiträge: Suizid, Gewalt, Frauenhass: Wie gefährlich sind Incels in Deutschland?: https://www.youtube.com/watch?v=ArKsF6nbMHA Voyeurismus: https://www.zeit.de/zeit-magazin/2017/34/voyeurismus-pornoseiten-netzwerk-illegales-filmen Dir gefällt „Und täglich grüßt“? Dann sag es weiter, abonniere den Podcast hier www.taeglichgruesst.de und folge uns auf Instagram @taeglichgruesst Wir freuen uns über dein Feedback!

Hannes Schrader (Henri-Nannen-Schule) – Wieso ist Journalismus ein Handwerk?

Hannes Schrader (@le_barte auf Twitter) ist 29 Jahre alt und Journalistenschüler des 39. Lehrgangs der Henri-Nannen-Schule. Zuvor war er drei Jahre bei ZEIT ONLINE angestellt und schrieb für und über die junge Generation - mal politische Reportagen aus Frankreich, mal persönliche Geschichten aus Sicht eines Millenials. Ein Journalist, der seine unbefristete Festanstellung für eine journalistische Ausbildung aufgibt? "Wieso das denn?", fragt ihr euch jetzt. Das wollten wir von Hannes auch wissen. Wieso kam es dazu? Und warum war es genau der richtige Schritt in seinem Werdegang? Hannes verrät uns auch, ob sich das Bild, das er vorher von der Henri-Nannen-Schule hatte, bewahrheitet hat oder nicht. Wir sprechen mit ihm über journalistisches Handwerk, über Unsicherheiten und seine Beiträge. Warum hat ihn ein Interview mit Berlins Oberweihnachtsmann so sehr geprägt? Und sind Texte, die den Zeitgeist der jungen Generation treffen nicht irgendwie immer erwartbar? Die Liste an Themen ist lang. Hannes teilt mit uns auch seine Gedanken zu der Frage, was im Journalismus passieren muss, damit er gleichberechtigter wird und gibt uns abschließend eine leicht verständliche Definition der journalistischen "Fallhöhe". Dir gefällt „Und täglich grüßt“? Dann sag es weiter, abonniere den Podcast hier www.taeglichgruesst.de und folge uns auf Instagram @taeglichgruesst Wir freuen uns über dein Feedback! Erwähnte Beiträge: "Hätte ich mal BWL studiert!": https://tinyurl.com/5teadj5q Interview mit Berlins Oberweihnachtsmann: "Der Weihnachtsmann ist in der Krise": https://tinyurl.com/1auvgjjy Besuch von Jugendlichen in Ausschwitz: "Berat fährt nach Ausschwitz: https://tinyurl.com/1savxyjy Foto: Felix Adler

Juliane Metzker (Perspective Daily) – Wie gelingt konstruktiver Journalismus?

Juliane Metzker (juliane.metzker auf Instagram) ist 31 Jahre alt und arbeitet als Journalistin und Podcasterin bei Perspective Daily. Perspective Daily wurde in Münster gegründet und beschäftigt sich mit konstruktivem Journalismus - LeserInnen erfahren dabei nicht nur, was in der Welt so los ist, sondern wie sie damit besser umgehen können. Juliane erzählt von ihrer Zeit als Auslandsreporterin in Beirut, wie sie erste Texte veröffentlicht hat ohne Volontariat und Journalistenschule. Sie bespricht mit uns über Aktivismus und Journalismus im Rahmen der #metwo-Bewegung, bei der Menschen ihre Rassismuserfahrungen teilten. Juliane hat #metwo von Anfang an begleitet und dann auch datenjournalistisch ausgewertet. Also: Auslandsjournalismus, konstruktiver Journalismus und dann auch noch ein viraler, aktivistischer Hashtag - heute haben wir eine geballte Ladung spannender Eindrücke parat - aber hört selbst. Viel Spaß! Genannte Beiträge: "Briefe aus": https://perspective-daily.de/article/1228/probiere Beirutexplosion: https://perspective-daily.de/article/1363/probiere #metwo Analyse: https://perspective-daily.de/article/topic/49

Julius Gabele (Katapult) – Wieso hast du als Journalist keine Angst vor Fehlern?

Julius Gabele (@juliusgabele auf Instagram & Twitter) ist 27, arbeitet als Journalist bei Katapult in Greifswald und ist auch als Fotograf tätig. Katapult ist ein Magazin, das mit Infografiken und Karten arbeitet, um populärwissenschaftliche Themen abzubilden. Im Interview sprechen Olivia und Julius über ziemlich viele Themen: Katapult bezahlt zum Beispiel alle Mitarbeiter mit dem gleichen Gehalt, das erspart nicht nur Gehaltsverhandlungen sondern hat noch andere Vorteile, erklärt uns Julius. Er nimmt uns auch mit in den Entstehungsprozess journalistischer Stücke in Katapult-Manier. Wie geht man überhaupt an solch datenbasierte Texte heran? Was ist zuerst da – die Grafiken oder die Textidee? Und welchen besonderen Stellenwert hat Teamwork bei Katapult? Julius erklärt außerdem, wie Katapult mit Fehlern umgeht und was die Community bei der Korrektur von Fehlern für eine Rolle spielt. Hier findet ihr die besprochenen Beiträge: "Wer Kühe schlachtet, zerstört Indien" : https://katapult-magazin.de/de/artikel/artikel/fulltext/wer-kuehe-schlachtet-zerstoert-indien/ Heizung hab ich nur auf Arbeit: https://katapult-magazin.de/de/artikel/artikel/fulltext/heizung-hab-ich-nur-auf-arbeit/ Der Twitter-Beef: https://twitter.com/juliusgabele/status/1330944867040636928?s=20

Marc Feuser (SWR) – Was macht ein gutes Volontariat aus?

Marc Feuser (@feuserwerk auf Twitter) ist 27 und hat ein Volontariat beim SWR gemacht. Neben seiner journalistischen Arbeit, tüftelt er gerade an der Neukonzeption der Volontariates des SWR im Referat Journalistische Ausbildung. Im Interview besprechen wir darum mit ihm, was er an seinem Volo weniger gut fand und worauf er nun bei der Konzeption achtet. Und: Er erzählt uns, welches Gehalt man bei einem SWR Volo verdient. Marc zählt sich selbst zur LGBTQ-Community. Das hat ihm schon mal beim Zugang zu einer Protagonistin geholfen, allerdings erlebt er bei der Arbeit auch Situationen, in denen er sich immer wieder erklären muss. Es geht außerdem darum, wieso Empathie so wichtig für den Journalismus ist - und wo auch die Grenzen von Empathie liegen. Dir gefällt „Und täglich grüßt“? Dann empfehle uns an Freunde, Familie, KommilitonInnen und KollegInnen weiter. Mehr HörerInnen und dein Feedback helfen uns dabei herauszufinden, was euch HörerInnen so gefällt und noch bessere Interviews zu führen. Abonniere den Podcast hier www.taeglichgruesst.de und folge uns auf Instagram @taeglichgruesst Marc's Beiträge 7 TAGE… Immobilienmakler: https://www.youtube.com/watch?v=mpTPGlFa5Xk und z.B. Gegen den Minderheitenhass: https://www.youtube.com/watch?v=S3m68fg5J7c Vorgespielte Musik: Brandy & Monica: https://www.youtube.com/watch?v=qSIOp_K5GMw Brandy: https://www.youtube.com/watch?v=7sgajU9F2T0 Monica: https://www.youtube.com/watch?v=UE6zfOuYfVI Instagram: SWR Backstage

Malcolm Ohanwe (BR/DLF uvm.) – Was willst du im Journalismus verändern?

Malcolm Ohanwe (auf Twitter @MalcolmOhanwe) ist Journalist, Linguist und TV Host. Er arbeitet unter anderem als Autor für den Bayerischen Rundfunk und Deutschlandfunk Kultur. Außerdem hostet er gemeinsam mit dem Journalisten Marcel Aburakia den Podcast "Kanackische Welle", in dem die beiden mit wechselnden Gästen über Identität im Einwandersungsland Deutschland sprechen. Der 27-jährige schreibt und spricht über Politik und Popkultur und teilt mit uns im Interview, wie ihm der "Spagat zwischen seriösem Qualitätsjournalismus mit öffentlich-rechtlichem Gütesiegel und genial-unterhaltsamen Boulevard-Trash gelingt" - wie er es auf seiner Website schreibt. In der neu entflammten Black Lives Matter Bewegung avancierte Malcolm in Deutschland zu einer der wichtigsten Stimmen was antirassistische Medienkritik angeht und erzählt uns von seinen Presseanfragen - die zwar gut gemeint waren, ihn aber den Kopf schütteln ließen. Wir sprechen mit Malcom auch über Twitter und fragen: wie verschafft man sich in den Medien überhaupt Präsenz mit der eigenen Stimme, wie geht man mit einem Shitstorm um und was macht das mit dir? Malcolms Gastbeitrag bei Spiegel Online: https://tinyurl.com/ydafv8tm Live-Schalte über die Musikindustrie in Nigeria: https://www.dw.com/en/nigerian-music-industry-set-to-explode/av-48383972 Dir gefällt „Und täglich grüßt“? Dann empfehle uns an Freunde, Familie, KommilitonInnen und KollegInnen weiter. Mehr HörerInnen und dein Feedback helfen uns dabei herauszufinden, was euch HörerInnen so gefällt und noch bessere Interviews zu führen. Abonniere den Podcast hier www.taeglichgruesst.de und folge uns auf Instagram @taeglichgruesst Foto: @whodunelson

Ciani-Sophia Höder (RosaMag) – Wie gründet man ein Online Magazin?

Ciani-Sophia Höder (@ciani_sophia auf Instagram) ist 30 Jahre alt.  Die Berlinerin wurde dieses Jahr unter die Top 30 unter 30 JournalistInnen Deutschlands durch das Medium-Magazin gewählt. Sie ist Journalistin aber auch Gründerin und Geschäftsführerin: Mit dem RosaMag (https://rosa-mag.de) hat Ciani das erste Lifestyle-Magazin für Afrodeutsche Frauen und FreundInnen gegründet. Wieso es dieses Format dringend braucht, wie Ciani ihre Zielgruppe fand, mit dieser interagiert und überhaupt – wie das Gründen eines Medien-Startups klappen kann – davon erzählt sie uns in der Folge. Ciani bringt ganz, ganz viel spannenden Input zum Thema Schwarzsein mit, nicht zuletzt deshalb, weil sie selbst als Schwarze, lightskinned Frau in Deutschland aufgewachsen ist. Wir sprechen darüber, wie es gelingen kann diverse Redaktionen aufzubauen – ohne jemanden nur aufgrund seiner Wurzeln zum Vorzeige-XY zu machen. Es geht um Repräsentation marginalisierter Gruppen in den Medien – und auch um den Elefanten im Raum: Rassismus und Möglichkeiten mit diskriminierendem Verhalten und Strukturen zu brechen. Wer sich dazu weiterbilden möchte, kann dies mit Büchern von Alice Hasters, Tupoka Ogette, SCHWARZ, dem Crown-Mag oder auch dem Podcast Kanackische Welle tun – alles Empfehlungen von Ciani. Cianis Kolumne in der SZ findet ihr hier: https://sz-magazin.sueddeutsche.de/tag/willkommen-bei-mir Noch erwähnt: das Medialab Bayern www.media-lab.de und die Plattform Steady https://steadyhq.com/de Dir gefällt „Und täglich grüßt“? Dann empfehle uns an Freunde, Familie, KommilitonInnen und KollegInnen weiter. Mehr HörerInnen und dein Feedback helfen uns dabei herauszufinden, was euch HörerInnen so gefällt und noch bessere Interviews zu führen. Abonniere den Podcast hier www.taeglichgruesst.de und folge uns auf Instagram @taeglichgruesst

Belinda Grasnick (Krautreporter) – Müssen gute JournalistInnen nerven?

Belinda Grasnick (@belindagrasnick auf Twitter) ist 31 Jahre alt und arbeitet als Reporterin bei Krautreporter. Einem unabhängigem, journalistischem Onlinemedium, das von seinen Mitgliedern finanziert wird. Krautreporter lebt und nutzt Crowdsourcing, um an Protagonisten zu kommen und Themen zu finden. Was das konkret bedeutet und wie das in der Praxis aussehen kann, erzählt uns Belinda im Interview. Bei Krautreporter recherchiert und verfasst sie Geschichten zur Einwanderungsgesellschaft. Sie selbst ist in Ostberlin geboren und aufgewachsen - ob ihre Herkunft eine Rolle gespielt hat bei der Wahl ihres journalistischen Schwerpunkts, das hat sie uns im Gespräch beantwortet. Belinda erzählt uns, wie sie durch durch den Satz "Sie nerven schon wieder die Nation" in ihrer Arbeit als Journalistin angetrieben wird und gibt uns viele praktische Tipps mit auf den Weg: Wie findet man seine Nische? Wie setzt man sich erfolgreich mit Behörden auseinander und welche Rechte habe JournalistInnen bei Informationssperren? Besprochene Texte von Belinda: Ich bin ein "Wossi": https://taz.de/Ostdeutscher-Blick-auf-Mauer-Zirkeltag/!5479606/ Das Coronavirus erreicht die griechischen Flüchtlingslager und die EU tut: nichts: https://krautreporter.de/3296-das-coronavirus-erreicht-die-griechischen-fluchtlingslager-und-die-eu-tut-nichts Weitere Links: